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Den Leuchtturm
fest im Blick

– Von: Manfred Siebald

Dauer: 4 – 4,5 h

Entfernung: 30 km

Höhe: 300 m

Ich habe keine Ahnung, wie oft ich diesen Weg schon gelaufen bin. Aber ich weiß, dass ich ihn immer wieder laufen werde. Jedesmal sieht er anders aus; je nach Jahreszeit oder Tageslicht kommen mir manche Passagen so neu vor, als wäre ich noch nie hier gewesen. Wenn ich die Küstenstraße nach Porto am Motel Tramariccia in Richtung Meer verlassen habe, erreiche ich schon bald den schmalen Weg, der mich oberhalb des Ufers bis ans Ende der Bucht führt. Und von hier aus geht es dann bergauf und bergab auf einem steinigen, aber dennoch gut gangbaren Weg zum Leuchtturm. Ich überquere offene Strecken mit freiem Blick auf die Zitadelle von Calvi oder hinunter in das Wasser, das alle Schattierungen vom Dunkelblau bis zum transparenten, karibischen Türkis aufweist. Von einigen Stellen aus lässt sich auch schon die Meeresforschungsstation Starego unterhalb des Leuchtturms sehen. Auf der zweiten Hälfte der Strecke geht es einen steilen Pfad hinauf, und der Wind kann ungehemmt nach mir greifen. Bis ich um eine Felsecke biege und die Macchia auf einmal so hoch ist, dass ich durch einen Tunnel zu gehen scheine. Dann wieder streckt eine große Pinie sich über den Weg und macht
ihn hier zu einer Veranda, auf der ich einen Augenblick anhalten und die restliche Entfernung bis zum Leuchtturm abschätzen kann. Je nachdem, ob ich zügig oder gemütlich gehe, brauche ich von Tramariccia an der Küstenstraße bis zum Leuchtturm 1.5 bis 2 Stunden. Weil der Ausblick von dort mich aber immer eine Weile zum Bleiben einlädt, rechne ich für Hin- und Rückweg ungefähr 4 bis 4.5 Stunden. Aber die lohnen sich.

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